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SOWI FÜR ALLE

Was sind die Sozialwissenschaften?

26/10/2018

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Viele Menschen können mit dem Begriff Sozialwissenschaften nichts anfangen. Wenn ich erzähle, dass ich Sozialwissenschaftler bin, wird das meist nur nickend zur Kenntnis genommen. Manche sagen dann noch, es sei wichtig, da man Leute braucht, die sich um die Jugendlichen kümmern. Sie denken bei Sozialwissenschaften direkt an soziale Arbeit und an einen Jugendsozialarbeiter.

Im Folgenden will ich versuchen die Leserinnen und Leser des Artikels soweit aufzuklären, dass sie beim nächsten Zusammentreffen mit einem Sozialwissenschaftler ungefähr wissen, womit sie es zu tun haben.
Ich finde es selbst als Sozialwissenschaftler herausfordernd, die Sozialwissenschaften kurz und treffend zu definieren. Pauschal formuliert, beschäftigen sich die Sozialwissenschaften mit Phänomenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Hierbei kommen auf der einen Seite verschiedene Theorien, wie die Theorie der rationalen Entscheidung (Rational Choice) zum Einsatz, um Handlungen von Menschen zu untersuchen. Auf der anderen Seite werden die Phänomene durch verschiedene Methoden empirisch untersucht. Empirisch bedeutet hierbei, dass ein Phänomen in der „Realität“ durch beispielsweise Experteninterviews (qualitativ) oder Haushaltsbefragungen (quantitativ) erforscht wird. Nach dieser sehr breit gefassten Definition umfassen die Sozialwissenschaften viele verschiedene Teilgebiete von der Pädagogik über Soziologie, Psychologie, Wirtschaftswissenschaft bis zur Rechtswissenschaft.
Demzufolge ist auch das Berufsfeld von Sozialwissenschaftlern schwierig einzugrenzen. Ich bin zum Beispiel momentan in der Risikoforschung tätig und beschäftige mich mit Naturgefahren (v. a. Starkregen) und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Hierbei benutze ich auch Experteninterviews und Haushaltsbefragungen, um die Auswirkungen der Naturgefahren in der „Realität“ zu untersuchen.
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Im Endeffekt könnte ich also auch ein Jugendsozialarbeiter sein, wenn ich mich als Sozialwissenschaftler vorstelle. Bin ich aber nicht. Ich habe an der Universität Stuttgart Sozialwissenschaften studiert. Hierbei standen vor allem Politikwissenschaft, Soziologie, die sozialwissenschaftliche Methodenlehre und Statistik im Mittelpunkt. Um Missverständnisse zu vermeiden, müsste ich mich demnach als Soziologe und Politikwissenschaftler mit sozialwissenschaftlichen und statistischen Methodenfähigkeiten bezeichnen. Nichtsdestotrotz können auch viele mit dieser Beschreibung nicht viel anfangen, sie dauert lange und hört sich kompliziert an. Deshalb nenne ich mich weiter Sozialwissenschaftler. 
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