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Warum Wählen?

23/5/2019

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​Am 26. Mai 2019 findet in Baden-Württemberg die Kommunal- und die Europawahl statt. Dabei stellt sich wieder die Frage: Warum soll ich wählen gehen? Bei der letzten Wahl dieser Art im Jahr 2014 entschied die Hälfte der Wahlberechtigten, dass es keine überzeugenden Argumente für das Wählen gibt. Deshalb will ich im Folgenden aufzeigen, warum es sich lohnt alle paar Jahre seine Kreuzchen zu machen.

Die Forscher, welche von einem nutzenmaximierenden Menschenbild (Homo oeconomicus) ausgehen, sehen das Wählengehen als eine irrationale Handlung. Der „Nutzen“ einer einzelnen Stimme ist geringer, als die „Kosten“ sich zu informieren und zur Wahl zu gehen. Eine einzelne Stimme ist nicht wahlentscheidend (Wählerparadox). Allerdings gibt es Konzepte, welche das Ausdrücken einer persönlichen Präferenz als Nutzen definieren. Zudem befriedigt Wählen das staatsbürgerliche Pflichtgefühl. Hinzu kommt, dass die Kosten des Informierens durch Medien reduziert werden können (https://www.wahl-o-mat.de/). Dennoch ist der individuelle Nutzen des Wählens umstritten. Wer allerdings nur aus Egoismus wählen gehen würde, hat die Idee einer solidarischen Gesellschaft nicht verstanden.

Es gibt viele Argumente für das Wählen, wenn die Wahl als kollektive Handlung gesehen wird. Wer nicht wählen geht, stärkt indirekt den Extremismus, da kleinere, teilweise extremistische Randparteien durch eine geringe Wahlbeteiligung an Einfluss gewinnen. Wer nicht wählen geht, lässt andere über sein Wohlergehen entscheiden. Das Wahlergebnis betrifft jeden direkt. Wer nicht wählen geht, um gegen die etablierten Parteien zu protestieren, sollte seine Strategie überdenken, da die Wahl einer anderen Partei im Gegensatz zur Nichtwahl eine tatsächliche Auswirkung hat.
Wer wählen geht übernimmt Verantwortung und trägt dazu bei, die Demokratie zu unterstützen, welche kein Selbstläufer ist, sondern gepflegt werden muss. Wer wählen geht, nimmt aktiv Einfluss auf die Politik, besonders bei der Kommunalwahl, bei der die Möglichkeit besteht, Kandidaten zu wählen, welche persönlich bekannt sind und gezielt angesprochen werden können. Aber auch die Wahl des europäischen Parlaments bestimmt das Leben der Europäer, da bis zu 80 Prozent der nationalen Gesetze (je nach Politikfeld) von der EU initiiert werden.

Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Robert A. Dahl beschäftigte sich ausführlich mit Demokratiekonzepten. Dabei stellte er fest, dass fast jeder Mensch der beste Richter seines eigenen Wohls ist und kein Mensch so viel besser als alle anderen ist, dass er allein entscheiden könnte. Deshalb muss jeder Mensch, der von einer politischen Entscheidung betroffen ist, die Möglichkeit haben, Einfluss auf diese Entscheidung zu nehmen. Dahl sieht hierfür die Wahl und vor allem die Abwahl der Amtsinhaber durch regelmäßige, faire und freie Wahlen als bestes Mittel und damit wesentliches Kriterium einer Demokratie.
 
Du bist der beste Richter deines eigenen Wohls und kein Mensch kann besser über dein Wohl entscheiden, als du selbst. Darum geh wählen!

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